St. Christian, Garding

Garding - St. Christian

(1109)

Markt 4, 25836 Garding

Auf der höchsten Erhebung der Eiderstedter Landschaft liegt die ursprünglich den Heiligen Christian, Bartholomäus und Maria Magdalena geweihte Kirche. Sie liegt im Zentrum der kleinen Stadt.

Die Kirche wurde wahrscheinlich 1109 als Hauptkirche der Landschaft Everschop gegründet. Mit ihrer zweischiffigen Halle und dem gewölbten Innenraum ist St. Christian einmalig auf Eiderstedt. Der Innenraum wurde 2015 umfassend renoviert.

Der 43 Meter hohe mächtige Westturm stammt in seinen untern Partien aus gotischer Zeit. Er wurde 1483 – 1488 gemauert. Im Laufe der Jahrhunderte hat es jedoch immer wieder Probleme mit der Statik des Turmes gegeben, die Folgen sieht man bis heute. Tiefe Risse im Mauerwerk ziehen sich vom Dach bis an den Sockel.

Gemeindebrief Dezember 2023

St. Christian Garding wieder eröffnet - und fast fertig.

Nach 20-monatiger Bauzeit konnten wir am Erntedanksonntag endlich St. Christian im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes wieder voll in Betrieb nehmen.


Rund zwei Millionen Euro wurden für die Renovierung an Dach und Fach aufgewendet: D. h. der Betonmörtel wurde durch den ursprünglichen Kalkmörtel ersetzt, Steine ersetzt, Maueranker überarbeitet und das Dach erneuert.


Frau Sax, die Architektin des Kirchenkreises, Frau Wenk vom Landeskirchenamt und Herr Dr. Bode vom Landesamt für Denkmalpfege ließen im Rahmen eines Interviews mit Propst Jessen-Thiesen die Arbeiten Revue passieren. Vieles wurde im Rahmen der Voruntersuchungen geplant, Unvorhergesehenes kam hinzu. So waren z.B. einige Balken des Dachstuhls mit Schwamm befallen und mussten zusätzlich ausgetauscht werden. Eine besondere Herausforderung stellten die Brut und Ruhezeiten der Tierwelt dar. Da Anfang des vergangenen Jahres brütende Dohlen den Weg in den Kirchturm gefunden hatten, konnten bis zum Ende der Brutperiode dort noch keine Arbeiten vorgenommen werden. Die letzten Bauarbeiten am Glockenstuhl müssen ins kommende Jahr verschoben werden, da die Winterruhe der Fledermäuse begonnen hat.


Trotz aller Widrigkeiten, die der Bau an einer so alten schönen Dame mit sich bringt, freuen wir uns darüber, dass St. Christian jetzt wieder in schönem altem neuem Glanz erstrahlt. Hier und da wurde durch zusätzliche Spenden zusätzliche Arbeiten außerhalb des Budgets erbracht. Die Kirchturmzeiger wurden überarbeitet, die Fensterleibungen konnten gestrichen werden und auch das Kirchenschiefer strahlt in frischem Glanz.


Dass dies möglich war, dafür sagen wir allen Spenderinnen und Spendern von Herzen Dank. Schön, dass es Sie und euch gibt, Gott sei Dank!


Bilder Mitte September 2023
Die Sanierung ist fast abgeschlossen - Wiedereröffnung 1. Oktober 2023
01.10.2023 um 10.15 Uhr - Garding „zentraler Erntedankgottesdienst“, Wiedereröffnung St. Christian, mit anschließendem Imbiss...

Bilder April 2023

Quelle Text: Garding.de

Auch wenn die Gardinger Kirche gleich drei Heiligen geweiht wurde - St. Christian, St. Bartholomäus, St. Maria-Magdalena -, nennt man sie in der Regel nur St. Christian. Und so soll seine Geschichte hier erwähnt werden. Er wurde in Polen geboren und war ein Schüler von Anastasius, dem späteren Erzbischof von Ungarn. Er lebte zusammen mit anderen Mönchen in einem Kloster in der Nähe von Meseritz/Miedzyrzecz. Am 11. November 1003 wurde er zusammen mit vier anderen Mönchen überfallen und getötet, weil die Räuber einen Silberschatz bei ihnen vermuteten. Christian ist der Patron der Diozöse Zielona Góra-Gorzów.

Der Kirchturm ist noch heute der höchste Punkt Eiderstedts und diente lange als Seezeichen. Sie gehört heute zum Kirchenkreis Nordfriesland in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.Die ursprünglich den Heiligen Christian, Bartholomäus und Maria Magdalena geweihte Kirche wurde angeblich 1109 als Hauptkirche von Everschop gegründet. Zunächst war es nur eine hölzerne Kapelle, die ab 1117 durch den kreuzförmigen Backsteinbau abgelöst wurde. Von diesem sind noch die Seitenwände des Langhauses mit zwei vermauerten romanischen Rundbogenfenstern erhalten. Die ursprünglich kurzen Kreuzarme wurden später verlängert. Der gotische Westturm wurde im 13. Jahrhundert angefügt.

1483–1488 wurde die Kirche gotisch überformt. Anstelle eines älteren Altarraums wurde der zweijochige Chor errichtet und die ursprünglich flache Decke durch ein Kreuzrippengewölbe über zwei Stützpfeilern ersetzt. Der romanische Chorbogen blieb dabei erhalten. St. Christian ist die einzige Eiderstedter Kirche, deren Einwölbung noch komplett erhalten ist, und neben der Johanniskirche (Krummesse) und der St.-Johannis-Kirche (Petersdorf auf Fehmarn) die einzige zweischiffige Kirche im norddeutschen Raum. Durch den Umbau erhielt die Kirche ein hohes, spitzes Dach. Gleichzeitig wurde der obere Teil des Turms errichtet. Die damalige Ausmalung ist noch in Teilen erhalten.

1610/20 wurden die Emporen eingezogen. 1637 am Johannistag wurde der Kirchturm von einem Blitz getroffen. Das mutige Eingreifen der Zimmerleute rettete die Kirche und die umliegenden Häuser.[1] 1660 wurde das Dach abgeflacht. Das heutige Walmdach stammt von 1848. Die Außenwände wurden später verblendet, die gotischen Fenster und Portale dabei überformt. Anfang des 19. Jahrhunderts erhielt der Turm seinen Helm.

1981 wurde das Niveau des Fußbodens wieder auf die ursprüngliche Höhe abgesenkt. Dabei fand man am westlichen Pfeiler das Fundament eines spätgotischen Taufpodests.

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