Kirche St. Christian in Garding
Auf der höchsten Erhebung der Nordseehalbinsel Eiderstedt liegt die Kirche St. Christian
Markt 4, 25836 Garding
1109: Bau der Gardinger Kirche Sandwehle
1117: Gardinger Kirche wird am jetzigen Standort neu gebaut
Auf der höchsten Erhebung der Nordseehalbinsel Eiderstedt, im Zentrum der kleinen Stadt Garding, liegt die Kirche St. Christian. Geweiht wurde sie ursprünglich den Heiligen Christian, Bartholomäus und Maria Magdalena.
Schon der romanische Ursprungsbau hatte einen kreuzförmigen Grundriss, war jedoch mit einer flachen Holzbalkendecke versehen. Wahrscheinlich gab es eine halbrunde Apsis im Osten. Im 15. Jahrhundert wurde die Architektur in gotischer Form überarbeitet (1483-1488). Mit ihrer zweischiffigen Halle und dem gewölbten Innenraum ist St. Christian einmalig auf Eiderstedt.
Der auf 1596 datierte Flügelaltar gilt als ein Hauptwerk des Manierismus in Schleswig-Holstein und zeigt Werke von Marten van Achten. Die älteste Orgel Norddeutschlands (1512) ist ein Gesamtwerk aus verschiedenen Stilepochen, das gotische Hauptwerk wurde in der Renaissance (um 1608) durch ein zusätzliches Register (heute Regal 8‘) erweitert. Die Kanzel entstand um 1563 und wurde durch eine Kanzeltür um 1631 sowie ein Gemäldefeld um 1658 ergänzt. Die Bildtafeln an der Nordempore entstanden um 1620.
Chronologie St. Christian
1117: Neubau Gardinger Kirche am jetzigen Standort
? Beginn romanischer Backsteinbau Kirchenschiff
1483 bis 1488: Überarbeitung der Kirchenarchitektur in gotische Form
1512: Orgel
1563: Kanzel
1596: Altar
1620: Bildtafeln an der Nordempore
1818: Bau Kirchturmhelm in jetziger Form
2022 bis 2023: Sanierung Fassaden und Dach in 20-monatiger Bauzeit (Eiderstedter Kirchensanierung)

Besonderheiten der Kirche St. Christian
Die älteste Orgel Norddeutschlands (1512)
Gesamtwerk aus drei Stilepochen: Das gotische Hauptwerk wurde in der Renaissance (um 1608) durch ein zusätzliches Register (heute Regal 8‘) erweitert. Es befindet sich über dem Spieltisch in einem kleinen holzvergitterten Schränkchen. Das Rückpositiv folgte als selbständiges Werk um 1654. Mechanisches Regierwerk, Schleifladen, mechanische Spieltraktur.
Die Kanzel
Die Kanzel (1563) wurde ergänzt um die Kanzeltür (1631) sowie ein Gemäldefeld (1658), das Christus auf dem Berg der Verklärung darstellt (Mt. 17). Die vier Reliefs der vom Staller Sivert Sievertsen und seiner Frau gestifteten Kanzel zeigen den Sündenfall (1. Mose 3), die Aufrichtung der ehernen Schlange (4. Mose 21), Jesu Kreuzigung und Christi Auferstehung (Original gestohlen, 1980 nach photographischer Vorlage neu geschnitzt). Die Aufsätze des Kanzeldeckels wurden später mit barocken Schnitzereien verziert.
Sanierung St. Christian in Garding ist abgeschlossen - Wiedereröffnung am 1.10.23
Nach 20-monatiger Bauzeit konnten wir am Erntedanksonntag endlich St. Christian im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes wieder voll in Betrieb nehmen.
Rund zwei Millionen Euro wurden für die Renovierung an Dach und Fach aufgewendet: D. h. der Betonmörtel wurde durch den ursprünglichen Kalkmörtel ersetzt, Steine ersetzt, Maueranker überarbeitet und das Dach erneuert.
Frau Sax, die Architektin des Kirchenkreises, Frau Wenk vom Landeskirchenamt und Herr Dr. Bode vom Landesamt für Denkmalpfege ließen im Rahmen eines Interviews mit Propst Jessen-Thiesen die Arbeiten Revue passieren. Vieles wurde im Rahmen der Voruntersuchungen geplant, Unvorhergesehenes kam hinzu. So waren z.B. einige Balken des Dachstuhls mit Schwamm befallen und mussten zusätzlich ausgetauscht werden. Eine besondere Herausforderung stellten die Brut und Ruhezeiten der Tierwelt dar. Da Anfang des vergangenen Jahres brütende Dohlen den Weg in den Kirchturm gefunden hatten, konnten bis zum Ende der Brutperiode dort noch keine Arbeiten vorgenommen werden. Die letzten Bauarbeiten am Glockenstuhl müssen ins kommende Jahr verschoben werden, da die Winterruhe der Fledermäuse begonnen hat.
Trotz aller Widrigkeiten, die der Bau an einer so alten schönen Dame mit sich bringt, freuen wir uns darüber, dass St. Christian jetzt wieder in schönem altem neuem Glanz erstrahlt. Hier und da wurde durch zusätzliche Spenden zusätzliche Arbeiten außerhalb des Budgets erbracht. Die Kirchturmzeiger wurden überarbeitet, die Fensterleibungen konnten gestrichen werden und auch das Kirchenschiefer strahlt in frischem Glanz.
Dass dies möglich war, dafür sagen wir allen Spenderinnen und Spendern von Herzen Dank. Schön, dass es Sie und euch gibt, Gott sei Dank!
